Maltechnik

Anfangs trug Hans Pick die Ölfarbe dick auf und arbei-tete teilweise sogar mit dem Spachtel. Die Gemälde aus dieser frühen Schaf-fensperiode zeigen also deutlich den dicken Auftrag der Ölfarbe. Sie wurden oft mit einer glänzenden Firnis überzogen und sind leicht als Frühwerke zu erkennen.

Bei diesem farbenfrohen Blumengemälde (ein Ausschnitt) aus dem Jahr 1981 ist die Spachteltechnik besonders deutlich zu erkennen.

Ob Hans Pick in dieser künstlerischen Phase von dem bekannten Worpsweder Maler Arwed Balcke beeinflusst wurde, ist nicht bekannt. Balcke war der Worpsweder Spachtel-Spezialist und schuf teilweise großformatige Werke in beeindruckender Spachteltechnik (rechts Gemälde von Arwed Balcke).

Links ein Frühwerk mit kräftigem Farbauftrag durch dicke Pinselstriche, vielen dunklen Konturen und einer glänzenden Fixation.

Später verdünnte er die Ölfarben mit Terpentin und verteilte sie fast aquarell-artig auf der Malplatte. Dazu benutzte er sehr stark gekürzte oder abgenutzte Pinsel (rechts der Terpen-tintopf zur Verdünnung und die kurzen Pinsel).

Diese Malweise ließ die Farben besonders stark leuchten und so wurde Hans Pick manchmal auch der "Emil Nolde aus Worpswede" genannt.

Er selbst hörte diesen Vergleich nicht besonders gern.

Wenn man einige Gemälde aus der Nähe betrachtet, fällt auf, dass der Hartfaser-hintergrund durchschim-mert. Hans Pick hat die Ölfarbe so stark verdünnt, dass es zu diesem Effekt kommt. Das Braun des Malgrundes wird so zu einem erwünschten Gestaltungsmittel.

Diese Technik wurde auch von anderen Künstlern der letzten Worpsweder Generation gerne verwendet, so z.B. von Heinz Dodenhoff und Feoder Szerbakow.

Eine Besonderheit stellt die

8 kg schwere Malpalette von Hans Pick dar, die er nicht mehr in der Hand halten konnte. Immer wieder trug er neue Farben über den alten auf und es verwundert, dass er in diesem Farb-Chaos noch saubere, brilliante Farben fand.

Umstrittene Motivwahl

Die vielen Löcher von Reiszwecken am oberen Ende der Staffelei zeigen, dass Hans Pick häufig nach Vorlagen gemalt hat. Dabei nutzte er auch Motive seiner berühmten Worpsweder Vorgänger.

Diese Vorgehensweise brachte ihm hin und wieder auch Kritik ein. Dabei ist aber festzustellen, dass Hans Pick die bekannten Motive niemals kopiert hat, sondern immer mit eigenen Kompositionen und Farben variiert hat. Kenner sind sich heute einig, dass besonders gute Bilder von Hans Pick gar nicht mehr so weit entfernt sind von der Qualität eines Otto Modersohn.

Nicht immer ganz zufrieden

Hans Pick war mit seinen Gemälden nicht immer ganz zufrieden. Manche holte er noch nach Jahren hervor und überarbeitete sie, weil ihm irgendetwas nicht gefiel. Und wenn mal wieder ein Mangel an Malpappen herrschte, übermalte er auch schon mal ein zweitklassiges Gemälde. Sehr selten findet sich bei ihm allerdings eine rückseitige Bemalung, wie sie andere Worpsweder Maler bei Materialknappheit gerne anwendeten.

Oberflächenbehandlung

Über die Oberflächenbehandlung der Ölgemälde von Hans Pick gíbt es unterschiedliche Meinungen. Generell sollten Ölbilder mit einer Firnis behandelt werden, um die Oberfläche auf Dauer zu schützen. Diese Maßnahme (insbesondere die glänzende Firnis) läßt die Farben und Kontraste stärker hervortreten. Andere Sammler lieben aber gerade die matte, erdige Struktur der Bilder von Hans Pick und verzichten daher auf Firnis. Eine generelle Empfehlung kann daher nicht ausgesprochen werden.

Bilder von Hans Pick auffrischen

Gemälde von Hans Pick, die über viele Jahre dem Licht ausgesetzt waren, sind teilweise verschmutzt und abgestumpft. Nach vielen Versuchen habe ich eine Technik entwickelt, diese Bilder wieder aufzufrischen und ihnen ihre ürsprüngliche Lebendigkeit wiederzugeben, ohne die Oberfläche endgültig mit einem Fixativ zu versiegeln. Gerne berate ich Sie bei Ihren Gemälden und kann aufgrund meiner Erfahrung sofort sagen, ob sich diese Maßnahme in Ihrem Fall lohnt. Die Kosten für eine derartige Behandlung sind ausgesprochen günstig.

 

Anfrage: (0 47 68) 92 20 50 oder proarte@t-online.de

 

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